Erlebnis namens Heimat – Schreibcafé für Seniorinnen und Senioren
Heimat – bei diesem Begriff schwingt für jeden etwas anderes mit. Doch eines ist wohl immer gleich: Der Gedanke an die eigene Heimat ist stets mit Erinnerungen verbunden – an die Kindheit, das Erwachsenwerden, an Landschaften oder Gerüche.
An insgesamt fünf Nachmittagen zwischen 18. April und 13. Juni möchte die Dozentin Gunda Achterhold (Journalistin und Autorin) mit Teilnehmenden einige dieser Erinnerungen lebendig werden lassen – schreibend und im Austausch miteinander. Impulse bietet jeweils ein kurzer Rundgang durch eine der fünf Ebenen der Ausstellung im Sudetendeutschen Museum. Anschließend werden Seniorinnen und Senioren im Schreibcafé unter Anleitung dazu angeregt, sich an eigene Erfahrungen oder Erlebnisse zu erinnern und sie handschriftlich festzuhalten. Ein kleiner Fragenkatalog gibt Impulse und bietet beim Schreiben Orientierung. Vorkenntnisse sind nicht nötig – im Schreibcafé des Sudetendeutschen Museums geht es nicht um die Kunst des Schreibens, sondern um die Freude an der Erinnerung.
Das erste Treffen wird mit einem Rundgang durch die erste Ebene der Ausstellung verbunden sein, anschließend werden die Teilnehmenden das Thema „Tanzen“ am Beispiel des tanzenden Paares aus dem Kuhländchen visualisieren. Die Holzskulptur „Tanzendes Bauernpaar“ wurde von Franz Barwig d. Ä. aus Lindenholz geschnitzt. Sie zeigt ein Tanzpaar aus dem Kuhländchen (tschechisch Kravařsko) – einer historischen Landschaft in Mähren. Die traditionellen Tänze dieser Region zählen zum europäischen Kulturerbe. Heute bemühen sich deutsche und tschechische Volkstanzgruppen gemeinsam um den Erhalt dieser Tradition. Das Kuhländchen war bis zur Vertreibung von vielen Sudetendeutschen bewohnt. Um 1930 hatte es etwa 100.000 deutschsprachige Einwohnerinnen und Einwohner. Berühmtheiten wie Johann Gregor Mendel oder Sigmund Freud stammen aus dem Kuhländchen. Bei der Holzskulptur handelt es sich um ein Modell für einen Brunnen, der in der Kuhländler Stadt Neutitschein (heute Nový Jičín) aufgestellt werden sollte. Das Holzmodell ist in der Dauerausstellung in der Ebene „Heimat und Glaube“ in den Vitrinen der Regionen zu sehen.
In weiteren Treffen werden unter anderem Fahrräder, eine Kinderpuppe und eine Mohnmühle eine Rolle spielen.
Die Termine sind am 18. April, 2., 16., 30. Mai und 13. Juni, jeweils von 15 bis 17:30 Uhr, und finden im Raum der Museumspädagogik in der Hochstraße 8, München statt. Der Preis pro Termin beträgt 15 Euro. Eine 5er-Karte mit allen fünf Terminen ermäßigt: 60 Euro. Anmeldung sind bis jeweils eine Woche vor dem Termin unter anmeldung@sudetendeutsches-museum.de oder telefonisch unter (089) 480003-37 erbeten.