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Dauerausstellung

Die Dauerausstellung präsentiert sich in einer klaren, abwechslungsreichen und barrierefreien Gestaltung. Spannende, faszinierende und manchmal auch verblüffende Exponate aus 1100 Jahren Kulturgeschichte erwarten Sie. Moderne Medientechnik unterstützt die inhaltliche Vermittlung in Form von Audio- und Videostationen sowie Touchbildschirmen. Zwei große Datenbanken bieten Informationen zu rund 20.000 Orten und Städten in den böhmischen Ländern sowie zu den Heimatsammlungen der Nachkriegszeit.

1100 Jahre Kulturgeschichte im zentralen Museum der Sudetendeutschen

Neu: Beneš-Dekrete

Welchen Einschränkungen waren die Sudetendeutschen ab Mai 1945 ausgesetzt? Antworten darauf können die Besucherinnen und Besucher des Museums in der erweiterten Medienstation auf Ebene IV „Verlust und Vertreibung“ der Dauerausstellung finden. Die nach dem Präsidenten Edvard Beneš benannten 143 Verordnungen der Tschechoslowakischen Regierung zwischen 1940 und 1945 betrafen gesetzliche Regelungen für das öffentliche Leben. Jedoch nur ein gutes Dutzend der Dekrete begründete die Entrechtung der deutschen Bevölkerung in der Tschechoslowakei.

Heimat und Glaube

Die Heimat der Sudetendeutschen war kein einheitliches Siedlungsgebiet. Mehr als ein Dutzend Regionen bildeten Heimatlandschaften mit unterschiedlichen Mundarten, Bräuchen und Wirtschaftszweigen. Erst seit 1919 werden alle Deutschen der verschiedenen Heimatlandschaften unter dem Begriff „Sudetendeutsche“ zusammengefasst. Religiöse Bräuche prägten nicht nur private und öffentliche Feste, sondern auch den Alltag.

Wirtschaft und Kultur

Ausgehend von Land- und Forstwirtschaft sowie Bergbau entstanden seit dem Mittelalter eine weitverzweigte Industrie und eine weltbekannte Bäderkultur. Seit dem 19. Jahrhundert äußerte sich das kulturelle Leben u. a. in zahlreichen Vereinen, in Fachschulen, in den bildenden Künsten, in Musik und Theater. Als besonderes Exponat kann das längste Serienmotorrad der Welt der Marke ‚Böhmerland‘ bewundert werden.

Nationalismus und Nationalstaat

Die zweite Hälfte des 19. und die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts waren vom Nationalismus beherrscht. Als Folge davon trennten sich die Wege von Deutschen und Tschechen zunehmend. Herausragende Konfliktfelder waren die Sprache, das Bildungs- und das Vereinswesen. In der Tschechoslowakei (1918-38) waren die Deutschen nicht mehr eine dominante, sondern eine dominierte Minderheit. Die Wirtschaftskrise führte zur politischen Radikalisierung und zur Abtrennung der Sudetengebiete an das Deutsche Reich. Im NS-Staat wich die anfängliche Begeisterung aufgrund von Gleichschaltung und Verfolgungen einer Ernüchterung. Jeder dritte sudetendeutsche Soldat ist im Weltkrieg gefallen.

Verlust und Vertreibung

Den beiden Jahren 1945/46 widmet sich eine eigene Abteilung mit dem Verlust der Heimat durch Flucht und Vertreibung. Repressalien, Internierung und Zwangsarbeit mit Lageraufenthalten sowie unterschiedliche Formen der Vertreibung mit eindrücklichen persönlichen Erinnerungen prägten diese Zeit. Anstatt Ordnung herrschte Chaos, wie an der auffälligen Installation zum Ausdruck gebracht wird.

Nachkriegszeit und Neubeginn

In der letzten Abteilung sind die Ankunft in einer neuen Umgebung, in der die Sudetendeutschen zunächst nicht willkommen waren, die Integration über die wirtschaftliche Aufbauleistung und die Pflege der alten Traditionen Thema der Ausstellung. Mit Hilfe des unsichtbaren Gepäcks, das jeder in Form von persönlichen Fähigkeiten mitbrachte, gründete man Verbände und Vereinigungen. Nach Besuchsreisen in die alte Heimat entstanden zahlreiche Partnerschaften mit tschechischen Pfarreien und Kommunen, die einen hoffnungsvollen Weg in die Zukunft weisen.