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Das Bild zeigt verschiedene Alltagsgegenstände. Zum Beispiel sieht man Kleidungsstücke, einen Leiterwagen und einen Rucksack. Diese Gegenstände hatten Menschen dabei, die flüchten mussten.

Sudetendeutsches Museum für Museumspreis nominiert

Internationales Publikum wird auf Sudetendeutsches Museum aufmerksam

Das Sudetendeutsche Museum schließt eine Lücke in der Münchner, aber auch der mitteleuropäischen Museumslandschaft: Es ist das erste Museum, das der vielfältigen Völkergruppe aus den böhmischen Ländern gewidmet ist und sowohl ihre Glanzmomente als auch Tiefpunkte aufzeigt.

Nun bekommt das Museum nicht nur Beachtung seitens der Münchner, sondern auch von einem internationalen Publikum. Das Europäische Museums-Forum berücksichtigt das Sudetendeutsche Museum bei seiner diesjährigen Verleihung zum „Europäischen Museum des Jahres“. Geht der angesehene Preis womöglich in die Hochstraße 10 in München?

Ein besonderer Fokus dieser Nominierung liegt sowohl bei innovativen Ausstellungskonzepten als auch partizipativen Veranstaltungsprogrammen. Das Museum konnte mit diesen Aspekten international auf sich aufmerksam machen und entsprechend jetzt schon punkten. Zentrale Themen des Museums sind Heimat, Nationalismus, Vertreibung und Neuanfang – Themen, die stets Präsenz haben. Das Museum versteht sich als Ort der Begegnung, des Erinnerns, aber auch der Bildung und Forschung.

Bereits vergangenes Jahr gab es jede Menge Gründe zu feiern: Im Rahmen eines Museumsfestes feierte das Museumsteam im Beisein der Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Ulrike Scharf, des deutschen Botschafters in Prag Andreas Künne und des tschechischen Botschafters in Deutschland Tomáš Kafka, aber auch zahlreicher Besucher, die Eröffnung nach. Diese war 2020 coronabedingt entfallen. Drei Tage nach der ersten Öffnung musste das Sudetendeutsche Museum aufgrund des Pandemie-Lockdowns wieder schließen. Was aber lange währt, wird endlich gut: Höhepunkte des Jahres waren unter anderem zwei hochwertige Sonderausstellungen über Weihnachtskrippen aus Böhmen und Mähren sowie über Reliefintarsien aus Eger und ein bunter Mix aus neuen sowie traditionellen Veranstaltungsformaten. Dazu gehörten Böhmischer Frühschoppen, die Konferenz für Volksgruppen „Sudetendeutsche Dialoge“, aber auch ein vielfältiges Kinder- und Familienprogramm mit museumspädagogischen Angeboten, etwa zu einer Sand Art-Performance. Vierstellige Besucherzahlen konnten während der langen Nacht der Münchner Museen verzeichnet werden: Eine Lasershow zur Geschichte der Sudetendeutschen Volksgruppe und des Sudetendeutschen Museums war ein Publikumsmagnet.

Interessierte können viele dieser Highlights auf der multimedial gestalteten Webseite www.sudetendeutsches-museum.de (wieder-)entdecken und das Programm für 2023 abrufen. Dazu gehört die Sonderausstellung Ein bisschen Magier bin ich schon … Otfried Preußlers Erzählwelten ab 21. Juli 2023 sowie So ein Theater! Marionetten aus Böhmen und Mähren ab 8. Dezember 2023.